München hat das Substanz, Landshut das kleine Theater... und wo gehen die Freisinger hin, wenn sie einen Abend in der Welt der Literatur verbringen wollen?
Richtig: Zu FreiSinns - die offene Bühne für junge Autoren.
Das dachten sich über 50 Jugendliche und so war das vis-a-vis im alten JUZ schnell gut gefüllt. Den Raum hatten einige fleißige FreiSinner und Birgit vom JUZ hergerichtet und mit Kerzen dekoriert, so dass eine angenehme Atmosphäre entstand.
Um 20.15 Uhr begann Max die Moderation des Abends, dieses Mal allerdings mit Unterstützng von Johannes, da Norbert erst im späteren Verlauf des Abends zu der Veranstaltung hinzustieß.
Max wies darauf hin, dass im kommenden Monat (April) keine offene Bühne, sondern aber eine größere Lesung am 8.Mai stattfinden wird, wozu alle Literatur/Kultur-Freunde und Freundinnen herzlich eingeladen sind.
Nach diesen einleitenden Worten kam der erste Jungliterat auf die Bühne:
- Martin las die beiden Gedichte "Verheißung" und "Heimwärts" vor , die ohne feste formale Kriterien, der minimalistischen Musik ähnlich versuchen auf eine sehr schlichte Art große Wikrung durch die Wortwahl und Wortzusammenstellung zu erzielen. Bei beiden Gedichten spielte der Autor mit der naiven Hoffnung vieler Menschen auf einen "großen Knall", einer großen Veränderung um aus dem Alltagsallerlei auszubrechen.
- Bernhard T. führte danach mit Johannes ein Kurzdrama im Geiste Lessings auf, in dem ein Bittsteller zu einem reichen Herrn kommt. Dieser reiche Herr zeichnete sich durch starken Menschenhass und Bösartigkeit aus. Die Bitten und die Möglichkeit sich Freundschaft und somit einen Lebensinhalt zu erwerben werden aus-, der Kopf des Bittstellers zum Schluss abgeschlagen. Das Gute gewinnt also doch nicht immer.
- An diesem Abend war auch ein Gast aus Landshut angereist. Heiner Lange gab einen Einblick in die wortgewaltige Welt der Wettbewerbsdichtung, dem Poerty Slam. In seinem ersten Text benutzte er das Wort "malen" in sämtlichen Beugungen um ein heiteres Gedicht über die Schwierigkeiten des Künstlerdaseins und Bob Ross herbeizuzaubern. In seinem zweiten Gedicht erzählt ein Backpacker von seiner Weltbereisung.
- Susanne bildete den Abschluss vor der Pause und präsentierte eine Kurzgeschichte, die mehr als nur unter die Haut ging. In der Kurzgeschichte wurde ein winziger Zeitraum von drei Minuten in einer Liebesbeziehung dargestellt mit einem unglaublichen Blick für die Facetten des menschlichen Lebens, mit den Bildern des Alltages und ihrer Magie in der besonderen Stunden, wenn wir ihrer bewusst werden.
- Nach der Pause kam mit Florian ein Neuling auf die Bühne, der bisher seine Gedichte noch nie öffentlich vorgelesen hatte. Seine beiden Gedichte lebten von seiner Art Bilder vor dem inneren Auge des Betrachters hervorzurufen und ihn mit in seine Welt zu ziehen, in der sich das lyrische Ich die Freiheit erkämpfte, eine unendliche, ewige Freiheit.
- Peter las aus seinem zweiten Roman den Prolog, in dem ein Landstreicher und Tunichtgut sein Leben nochmals vor seinen Augenvorbeiziehen lies und die Handlung auf eine geheimnisvolle Messingstadt lenkte.
- Kurz vor Schluss las Johannes zwei Gedichte vor, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Das erste Gedicht erinnerte durch die vorwiegende Verwendung von Personalpronomen stark an den Dadaimsus, während das zweite Gedicht mit dem Titel "Das Dionysische im Apollinischen" sich konkret auf Nietzsche und die beiden sich widerstrebenden Kunsttriebe des Dionysischen und des Apollinischen bezog.
- Max wollte nach diesem Vortrag den Abend eigentlich beenden, doch auf Drängen des Publikums erhielt Norbert die Möglichkeit einen philosophischen Essay vorzutragen. In diesem witzigen Stück fragt sich ein junger Baum nach seiner Existenz, ein Igel der des Weges kommt beweist allerdings dem Baum anhand sprachlicher und logischer Spielereien, dass er nicht existierte und somit war die "Vernichtung eines Baumes" komplett.
Nach der Diskussion, die sich wie bei den anderen Autoren auch nach Norberts Text ergab, endete der gemütliche Abend.
Dankeschön an Mr. ZoRn für die Bilder

Text von DaMax