Manch einer mag sie für ausgestorben halten, die Jugendlichen, welche sich doch tatsächlich Zeit nehmen und Bücher lesen. In der modernen Welt scheint es ein äußerst rarer Anblick geworden zu sein, einen Schüler in der S-Bahn sitzen zu sehen, welcher ein Werk von Kafka oder Nietzsche wälzt, statt sich die Zeit mit SMS-Tippen oder PSP-Zocken zu vertreiben. Doch genau diese jungen Menschen haben sich am vergangenen Abend zu Wort gemeldet.
Als Jugendkulturkreis
"FreiSinn" organisierte man sich und versuchte jungen Autoren eine Plattform zu kreieren, auf der sie ihre selbst verfassten Werke bei einer Lesung präsentieren können. Nachdem man bereits vor einiger Zeit bei der ersten Lesung im benachbarten Abseits merkte, dass ein immer breiteres Publikum darauf aufmerksam wurde, war klar, dass man es wieder machen müsse. Und genau dies geschah mit vollem Erfolg am gestrigen Abend.
Das Café im Juz war nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt und jeder der anwesenden saß da und lauschte, welche Gedanken und Phantasien die jungen Autoren auf Papier gebannt hatten. Das einzigste Geräusch, was man neben der Stimme des jeweils lesenden vernahm, war der Kühlschrank der JUZ Küche, welcher wohl nicht mehr der neueste sein musste, dem Geräusch nach zu urteilen...

Allerdings fiel dies nicht weiter ins Gewicht, man war hier schließlich in einem JUZ mit jungen Leuten in nicht in einer Lesung im Theater zwischen Anzug- und Kostümträgern. Die Atmosphäre war somit sehr entspannt und angenehm, was sich auch durch den ein oder anderen komödiastischen Einwurf bemerkbar machte.
Da mir ein Urteil über die gelesenen Texte wahrlich nicht zusteht möchte ich deren Autoren und Textarten hier in einer kleinen Liste aufführen:
- Peter Müller (Gedichte, Kurzgeschichte)
- Max Breu (Gedichte)
- Jenny Hartmann (Gedichte)
- Bianca Spanier (Kurzgeschichte, Gedicht)
- Nina Mayer (Fantasygeschichte)
- Susanne Krause (Kurzgeschichte)
- Leo Mandl (Song)
- Tobias Schluttenhofer (Gedichte)
- Peter Beil (Fantasygeschichte)
- Raphael Seehon (Gedicht)
- Katharina Molnar (Gedicht)
An dieser Stelle möchte ich den Autoren meinen tiefsten Respekt zollen, da ihre "Performances" durch die Bank einzigartig und interessant waren. Man beachte auch, was es Mut kostet, einen doch sehr persönlichen Text vor einem fremden Publikum vor zu tragen.
Auch musikalisch wurde man auf's höchste verwöhnt, so gab es doch zwischendrin Kompositionen von
Martin Zimny zu hören. Dieser bewies in meinen Augen, dass er sein Instrument nicht nur spielt, sondern es auch fühlt. Auch nicht zu verachten, seine 10-jährige Gitarrenerfahrung und sein "zweites leben" in der Band Rapture.
Peter Müller, welcher schon in der Liste der Autoren auftaucht, bot auch noch 2 Stücke auf dem Cello dar und ließ somit auch die Klassische Musik nicht aussen vor.
Zur anschließenden Diskussion konnte ich leider nicht mehr bleiben, jedoch kann man davon ausgehen, dass diese doch sehr angeregt stattgefunden haben muss. Ich für meinen Teil freue mich auf eine Fortsetzung und werde dann gewiss auch noch bis zum Ende bleiben.
Allen Interessierten möchte ich noch diese 2 Threads ans Herz legen:
Der Literaturclub - Ein Forum für literarisch interessierte junge LeuteFreiSinn - der Jugendkulturkreis (Think & Post Board!)Text von DaManu