Den Anfang machte die Schülerband „Deafening Opera“, die mit ihrem sehr abwechslungsreichen, durch Ska- und Reaggae-Einflüsse veränderten, Progressive-Metal-Sound zu überzeugen wussten. Wer denkt, diese Musikrichtungen können nicht zusammenkommen, der sollte sich „Deafening Opera“ zur Sicherheit mal anhören, wir wurden eines besseren belehrt. Im Publikum waren schon erste Bewegungen zu erkennen, was angesichts der frühen Stunde ein gutes Zeichen sein sollte.
Was passiert wenn man Bands wie „Rage against the Machine“ und „Nirvana“ kreuzt? Es entsteht „Viod“. Mitreißende Melodien und Rhythmen, raue Vocals, das ist das Rezept mit dem Void ihre Musik brauen. Trotz des guten Ansatzes schafften sie es leider nicht, die Stimmung soweit zu heben, dass Bewegung in der Menge entstand.
Die dritte Teilnehmende Band waren „Room No. 6“ und nach einer kurzen Vorstellung konnte es auch schon losgehen. Am leichtesten wäre ihr Musikstil wahrscheinlich mit Pop-Rock definiert, allerdings verbergen sich noch eine Menge andere Einflüsse hinter dem soliden Soundgerüst. Man merkte, das die Band gut aufeinander eingespielt ist und so brachten sie ihre Meinung sehr authentisch rüber. Langsam kam das Publikum in Fahrt und verlor die ihm anhaftende Träge.
Utopia2, wohlgemerkt ohne Leerstelle, betraten die Bühne und rockten mit ihrem „Underground Progcore“ den Lindenkeller. Durch die Erfahrung der einzelnen Bandmitglieder aus ihren vorhergehenden Bands fiel es ihnen nicht schwer, die Menge zu motivieren. Durch den Einsatz eines Keyboards gelang es eine klangliche Vielfalt aufzubauen die ihres gleichen sucht. Im letzten Lied verabschiedete sich dann das Netzteil des Keyboards, was sich aber durch ein geliehenes Ersatznetzteil schnell erledigt hatte, und der Motivation und der Stimmung keinesfalls Abbruch tat.
Postmortem Silence, die mit großem Abstand härteste Band des Abends war nun an der Reihe. Jetzt war es an der Zeit sich aktiv am Konzertgeschehen zu beteiligen, sei es in Form von Gangshouts oder in Form des Moshpits. Arme und Beine flogen durch die Luft und trafen den einen hart, den anderen weniger hart. Der Großteil der Leute zeigte sich zurückhaltend und wohl auch etwas eingeschüchtert. Dennoch haben Postmortem Silence mal wieder einen tollen Auftritt im Lindenkeller hingelegt, wobei das Audio-Setup auch schon mal besser war.
Die letzte am Wettbewerb teilnehmende Band war zugleich die kleinste Band: „Rainman & SnareTom“. Die zwei Herren verstanden sich gut darauf, das Publikum in Schwung zu bringen und nach wenigen Minuten hatten sie bereits alle Fäden in der Hand. Durch ihre Abwechslungsreiche Mischung aus Pop-Rock, Reggae und akustischer Musik sprachen sie die meisten Zuschauer gut an. Nach einem ordentlichen Drum Solo, einer Mineralwasser-Dusche für den Drummer und einem letzten Mitsing-Lied war auch die letzte Band des KULTURALARM-Bandwettbewerbs mit ihrer Vorstellung am Ende.
Um die Wartezeit bis zur Bekanntgabe der Jury-Entscheidung nicht unnötig in die Länge zu ziehen und dem Publikum einen letzten Wunsch zu erfüllen, wurden „My New Zoo“ mit ins Boot geholt. Mit einem „gesprayten Intro“ und nackten Tatsachen stellten sich die vier alternative-Wave-Rocker vor.
Das wenige noch verbleibende Publikum konnte stellenweise gut überzeugt werden, auch wenn man am Rand noch immer einige wartende Gesichter zu orten vermochte.
Nun war es soweit: „And the Winner is „Rainman & SnareTom“. Herzlichen Glückwunsch an die Beiden.
Text von DiStickStoffMono0xid