An diesem Freitag hatte der Lindenkeller einmal wieder Konzertbesucher aus dem Landkreis in seine Hallen gerufen um das Haus gehörig zu rocken - der Kulturalarm-Wettbewerb stand zum 2. Mal an!
Dabei ging es als Hauptgewinn um den Hardy - ein Preis zu Ehren des verstorbenen Mischer Bernhard Klutschak, der in Freisinger Kulturkreisen einen nahezu legendären Ruf genießt - wer mehr über ihn erfahren möchte, soll sich aufgefordert fühlen diesen
Nachruf zu lesen.
Den Anfang an diesem Abend - die Reihenfolge wurde wie schon beim letzten Mal ausgelost - machten
Wasted Words. Sie hatten den schwierigen Part die doch schon recht gut gefüllte Halle mit ihrer Besucherschaft anzuheizen, was für die mittlerweile durch zahlreiche Auftritte recht spielerfahrene Band kein großes Problem darstellte. So zogen sie ihr gewohnt hartes Set samt ihrer auch ruhigeren Stücke mit Klavier und der im Soundworkshop Pfaffenhofen entstandenen Stückes durch und entlocktem schon manchem Metalhead gepflegtes Headbangig und "René ich will ein Kind von dir"-Gesänge bei manch weiblicher Fantruppe - insgesamt ein gelungener Auftritt!
Als nächstes waren dann die
Bleeding Queens an der Reihe, das Publikum aufzumischen und mit ihren harten Rock'n'Roll ordentlich das Unterhaus zum Beben zu bringen - was ihnen auf Anhieb gelang. Das Publikum feierte ordentlich mit, Headbanging und Pogo waren an der Tagesordnung und man merkte auch dieser Band an, dass sie schon viele Auftritte bestritten haben und wissen, wie man die Menge zum Kochen bringt. Kommunikation mit dem Publikum, knallende Riffs, den Takt vorwärtspeitschendes Schlagzeug und eine Prise Rock'n'Roll-Attitüde - das is die Mischung, die man braucht. Fazit: Toller Auftritt und hoffentlich auch weiter mehr davon !
Als nächstes war dann mit
Autopilot die nächste Band an der Reihe. Diese in der Szene in dieser Formation recht junge Band bestach durch sehr gutes Gitarrenspiel mit 2 Gitarren und mit undaufdringlichen, melodischen Soli, sowie und fast vor allem durch die gesanglich überragende Sängerin Bine. So lieferte die Band astreinen Rock ab, durch den Gesang der Sängerin schon manchmal eine bluesige Note bekam und auf jeden Fall zu rocken und die Menge zu begeistern wusste, so war klar, dass auch diese Band - wenn auch sie wohl weniger Stammfangemeinschaft mitgebracht hat als die anderen Bands - vom Publikum von Song zu Song mehr Zuspruch bekam und sicher den ein oder anderen Fan mehr gewonnen hat. Respekt !
Was soll man über die
Bavarian Electro Gang noch groß sagen? Mittlerweile haben sie sich in Freising zu einem regelrechten Geheimtipp entwickelt – machen sie doch eine etwas andere Musik, als man es von den restlichen Bands bei Veranstaltungen wie z.B. dem Kulturalarm Bandcontest gewohnt ist. Elektronische Musik mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen, eigensinnigen bayrischen Gesang – so etwas bekommt man nicht so häufig dargeboten. Aber genau das ist es, was die Auftritte dieser Combo zu einem interessanten, stimmungsgeladenen Event macht. Mitsingen, Mithüpfen, Mitschunkeln – kaum einer schafft es, komplett stillzustehen. So auch gestern im Lindenkeller – eine tolle Stimmung kam auf und das Publikum hatte seinen Spaß, so muss das sein!
Nach den Elektroklängen von der Bavarian Electro Gang waren dann wieder die Stromgitarren an der Macht - und weil die nächste Band
Hokum hieß, auch nicht von schlechten Eltern! Denn Hokum steht für Metal vom feinsten - die Band die 2003 noch in den Jugendzentren im Landkreis ihre ersten Gehversuche wagte, stehen mittlerweile schon felsenfest in der Metalszene Freisings und so war nicht verwunderlich, dass sich schon nach den ersten Takten von "Metal Up Your Ass" die Metalheads vor der Bühne versammelten um ihr reichlich vorhandenes Haupthaar zu schwingen oder sich im Moshpit ordentlich blaue Flecken einzuholen, während die Band im Nebel der Bühne ordentlich in die Saiten haute. Im Laufe des Auftritts mehrte sich die Band auch unvorhergesehen und so Stand am Ende nicht nur die Band, sondern auch Teile von Rapture wie auch der Fangemeinde auf der Bühne um gemeinsam mit der Band abzugehen. Ein souveräner Auftritt, der manchem Fan ordentliche Genickschmerzen einbrachte und der Band sichtlich zusprach!
Den Abschluss an diesem Abend bildete schließlich
Prefume und gab mit ihrem Emocore nochmal ordentlich Gas. Der gewohnt abwechslungsreiche zweistimmige Gesang, die treibenden Riffs unterstützt durch Drums und schnellen Bassriffs brachte auch hier nochmal die Fans Musik härterer Gangart zum Abgehen,auch wenn sich der Moshpit wohl auch durch Erschöpfung ein wenig geleert hatte. Die Stammgemeinde der Band gab dennoch nochmal alles, auch wie die Band auf der Bühne, schließlich galt es ja auch sich gegen die durchaus starke Konkurrenz an diesem Abend durchzusetzen und bei der Jury als letzte Band nochmal bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Schließlich waren dann die Auftritt zu Ende und während abgebaut wurde, traf die Jury die wohl schwierigste Entscheidung des Abends - wer sollte gewinnen? Die Entscheidung des letzten Jahres war ja bekanntlich umstritten gewesen in der Besucherschaft, so nahm sich die Jury dieses Mal ein bisschen mehr Zeit um das Ergebnis zu finden.
Doch irgendwann war die Entscheidung dann auch gefällt:
1. Hokum (Gewinner des Hardy + Studiowochenende bei Farmlands)
2. Autopilot (Auftritt beim Red Corner Festival)
3. Bavarian Electro Gang (Rembremerdeng-Platte + Altstadtfest-Gig )
4. teilten sich:
- Wasted Words (Fotosession mit Supershit)
- Bleeding Queens(Auftritt am 13.1. im LK mit The Dataplexis)
- Prefume(Freikarten für Scheinachten)
An dieser herzlichen Glückwunsch an die Gewinner und hoffentlich gibts auch nächstes Jahr eine Neuauflage des Kulturalarms - zu wünschen wäre es!
Text von Schneidermeister. Text Bavarian Electro Gang von x_ception
Bilder von Travis , Schneidermeister, m|A|tthi|A|s und x_ception
Text von Travis